Ein Nachruf:
Fritz Pichler war in seinem Leben und Wirken zwar nicht unbedingt direkt mit dem Sport bzw. mit einer Funktion zu verbinden. Er selber sagte immer, dass er, aufgrund einer Fußverletzung in der Jugend, keinen oder nur erschwert Sport betreiben konnte.
Er war aber immer an sportlichen Veranstaltungen aller Art interessiert und stets ein treuer Begleiter und Anhänger der Fußballmannschaften von Lembach.
Der Besuch von Meisterschaftsspielen – ob Auswärts- oder Heimspiel – waren für ihn jahrzehntelang Pflichtveranstaltungen.
Seit den Anfängen der Union Lembach, also ab 1947, wurden in der Sektion Fußball die Sektionsleiter aus ehemaligen aktiven Spielern rekrutiert bzw. stellten sich diese für diese Funktion zur Verfügung.
Was war also passiert, dass der Fritz zu einem Funktionär bzw. eben zu einem Sektionsleiter im Fußball wurde?
1952, also erst nach fünf Jahren Meisterschaftsbetrieb, wurde in Lembach das erste Kabinengebäude in Holzbauweise errichtet.
In den 1970er-Jahren war dieses Clubhaus, das keine sanitären Einrichtungen, wie Duschen und WC hatte, längst nicht mehr zeitgemäß und man wünschte sich sehnlichst einen Neubau.
Nach Einreichung, behördlicher Genehmigung, und der Zusage finanzieller Unterstützung seitens der Gemeinde, des Landes und der Union Oberösterreich brauchte die Sektion nur mehr einen Mann, der diesen Neubau unter Einhaltung der geforderten Eigenleistungen und Finanzierung organisieren und betreuen konnte.
Es waren damals nicht viele, die hier aufzeigen bzw. sich für diese zeitraubende Aufgabe zur Verfügung stellten!
In Fritz fand die Sektion den richtigen, verlässlichen Mann, der sich bereiterklärte, dies zu bewerkstelligen.
Erklärtes Ziel war es, im Frühjahr und anlässlich der Feier 30 Jahre Union Lembach im Sommer 1977, das neue Kabinengebäude fertigzustellen und zu eröffnen.
Er kannte viele Leute mit handwerklichem Können, die er für den Bau rekrutierte – durch jahrelange Kontakte aus dem Rundholz- Einkauf für sein Sägewerk.
Für das Dachstuhlholz wurde er bei den örtlichen Bauern um Baumspenden vorstellig und hat er die Dachkonstruktion mit seinen Mitarbeitern aus dem Sägewerk geschnitten und auch gleich wie Zimmerer montiert.
Er war sehr umsichtig und hat diesen Neubau sehr kostengünstig, mit Gesamtbaukosten von 653.000 Schilling, umgerechnet heute ca 125.000 €, als Bauleiter betreut und pünktlich zur Feier 30 Jahre Union Lembach mit allen Helfern und Professionisten fertiggestellt.
Fritz war von 1977 bis 1980 Sektionsleiter und wurde bereits anlässlich dieser Feierlichkeiten für diese seine Tätigkeit für den Verein mit dem Union Ehrenzeichen ausgezeichnet.
Wenn ihm die Fußballer teilweise als Helfer beim Kabinenbau sehr fehlten, so haben sie ihn dafür in sportlicher Hinsicht nicht enttäuscht.
Es konnte nämlich in seiner Zeit als Sektionsleiter mit dem Meistertitel in der 2. Klasse Nord und dem Aufstieg in die 1.Klasse, in der Saison 1978/79, auch ein schöner sportlicher Erfolg gefeiert werden.
Nach seiner wichtigen Tätigkeit als sprichwörtlich Baumeister für das Kabinengebäude der Sektion Fußball und diesen Meistertitel hat er das Zepter wieder an einen Sektionsleiter aus den Reihen ehemaliger Fußballer abgegeben.
In der Vereinschronik ist dies alles schön bebildert und wird dieser Neubau als erster wichtiger Schritt zur Erneuerung einer völlig überalterten Sportanlagen beschrieben.
Bis zum Schluss traf man Fritz immer wieder am Sportplatz, auch wenn es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr so einfach war!
Die Union 1947 Lembach ist ihm für seine Leistungen als Sektionsleiter zu Dank verpflichtet und wir ihm immer ein ehrendes Gedenken halten.