Verdiente Niederlage in Altenberg

Wir und das Altenberger Waldstadion – eine Beziehung, die nicht so richtig in die Gänge kommen will. Auch wenn wir dort vor drei Jahren einen der wichtigsten Siege der letzten Jahre feierten, waren die anderen Ausflüge dorthin meist wenig von Erfolg gekrönt. Auch gestern hatten wir wenig Grund zur Freude, auch wenn zumindest unsere Reserve erstmals einen Punkt mit nach Hause nehmen konnte.

Hälfte Eins:

Mit den zwei fixen Ersatzspielern Adnan Nocic und Alexander Mühlparzer waren wir personell stark aufgestellt, Idris Sakic kehrte nach Sperre zurück, zudem feierte Bernhard Timpner nach kurzer Verletzungspause sein Comeback. Stefan Schürz begann an seinem 30. Geburtstag als Linksverteidiger anstelle von Patrick Schürz, auch an dieser Stelle nochmal alles Gute zum runden Geburtstag!

Die ersten 30 Minuten verliefen hinsichtlich Torchancen eher ruhig, während die Altenberger in der unmittelbaren Anfangsphase etwas mehr Spielanteile hatten, fanden wir ab ca. Minute 15 besser ins Spiel und hatten auch die ersten Gelegenheiten. In Minute 16 flankt Bernhard Timpner von rechts in den Strafraum, Stefan Hinterleitner und Jakob Pechmann kommen aber nicht an den Ball aus jeweils aussichtsreichen Positionen. Einige Minuten später probiert es Edhem Seperovic vom 16er, Altenberg-Keeper Tobias Landl fängt sicher und es sollte sein letzter nennenswerter Einsatz im gesamten Spiel sein.

In Minute 24 haben wir großes Glück, dass Schiedsrichter Karl Waldl bei einer brenzligen Situation in unserem Strafraum die Sicht verstellt ist. Kapitän Felix Hofmann agiert mit hohem Bein, trifft zwar noch den Ball, dieser geht aber aus kurzer Distanz genau ins Gesicht von seinem Pendant Simon Mayr, der mit dem Kopf Richtung Ball gegangen ist und anschließend auch behandelt werden muss. Für den Kapitän der Gastgeber geht es weiter und nach der besten Phase unserer Jungs machen die Altenberger das 1:0. In Minute 32 pariert Max noch einen wuchtigen Abschluss von Lukas Brandl, eine Minute später kann er dann das Gegentor nicht mehr verhindert. Sebastian Hahn setzt sich mit Tempo am rechten Flügel durch und bringt den Ball zur Mitte, Simon Mayr verpasst im Zentrum, am langen Pfosten steht aber Paul Weissengruber goldrichtig und kann direkt verwerten. Die in rot spielenden Hausherren haben Blut geleckt und wollen sofort erhöhen, in Minute 36 köpfelt Lukas Brandl aus zwei Metern nach Weissengruber-Ecke an die Stange, der Nachschuss findet nur das Außennetz. Nur eine Minute später verdoppelt die Jaksch-Elf ihre Toranzahl. Simon Mayr kann sich am linken Flügel frei entfalten und in den Strafraum ziehen, seinen wuchtigen Torschuss von der Seite kann Max abwehren, der Ball geht aber zentral Richtung Elferpunkt wo Oliver Pfarrhofer genau richtig steht und ins quasi leere Tor einschieben kann. Die Führung ist mittlerweile verdient, unsere Jungs konnten ab Mitte der ersten Hälfte nicht mehr viel entgegensetzen.

Hälfte Zwei:

Die Anfangsphase der zweiten Hälfte war ein Spiegelbild der Schlussphase der ersten Hälfte. Wir leisteten uns zu viele Individualfehler und irgendwie fehlte unsererseits nach dem 2:0 die letzte Prise Einsatz bzw. Motivation. Sebastian Hahn schießt in Minute 51 über das rechte Kreuzeck, nachdem unsere Defensive den Ball nicht klären kann, vier Minuten später taucht Sebastian Hahn vor Max auf, umkurvt ihn, entscheidet sich aber statt dem Abschluss für einen Haken und in der Folge kann unser Goalie durch zwei Abwehrreaktionen die Situation doch noch entschärfen. Nur wenige Augenblicke später zeigt die Anzeigetafel dann 3:0 und die klangtechnisch perfekt eingestellten Boxen im Waldstadion stimmen die Tormusik an. Sebastian Hahn kommt im Strafraum an den Ball und zieht gefühlvoll ab, der Ball senkt sich über Max in die Maschen zur endgültigen Entscheidung.

Wir spielen weiterhin zu ungenau, nach einem missglückten Rückpass ist Max knapp vor Sebastian Hahn am Ball und rettet am Strafraumrand. Ein Treffer unsererseits war zu diesem Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich, doch Schiedsrichter Waldl meinte es gut mit uns. Nach einem hohen Ball in den Strafraum wird Bernhard Timpner leicht geschubst und geht zu Boden, Edhem Seperovic verwandelt den eher großzügigen Elfmeter sicher in die Mitte und fügt den Hausherren den ersten Heimgegentreffer 2025 zu. Unser Treffer war aber kein Motivationsschub, sondern eher das Gegenteil. Sofort war Altenberg wieder zur Stelle und hat durch Manuel Leibetseder, Sebastian Hahn und Simon Mayr weitere gute Gelegenheiten.

Offensiv strahlten wir kaum Gefahr aus, lediglich Adnan Nocic setzte sich in der Schlussphase stark gegen mehrere Verteidiger durch, wartet aber mit dem Abschluss zulange und die Altenberger klären die Situation. Es war dies mit Ausnahme des Elfmeters die echte Annäherungen an das Gehäuse von Tobias Landl. Weil Max am Ende noch einen wuchtigen Freistoß von Sebastian Hahn zur Ecke pariert bleibt es auch beim 3:1.

Fazit:

Die Gastgeber schwimmen derzeit auf der Erfolgswelle und wir suchen eigentlich das gesamte Frühjahr schon unsere Form. Die Niederlage geht auf alle Fälle in Ordnung, Altenberg war deutlich besser im Spiel und fand auch (relativ einfache) Möglichkeiten unsere Defensive zu überwinden. Offensiv herrscht bei uns im Jahr 2025 oftmals Flaute, nur vier Teams haben in diesem Jahr weniger Tore erzielt als wir. Rechnet man den hohen 3:0 Sieg zum Auftakt gegen Schweinbach weg und betrachtet nur die letzten Runden, ist die Torausbeute noch besorgniserregender.

Reserve:

Einige kleinere Umstellungen musste bzw. konnte das Trainerteam Kaltenhuber vornehmen. Während Abwehrchef Stefan Schinkinger nicht zur Verfügung stand, kehrte Jonathan Altendorfer nach Sperre zurück, zudem war Dietmar Höfler wieder mit an Bord und Patrick Schürz stand vom KM-Kader zur Verfügung. Es entwickelte sich eine kurzweilige und ausgeglichene Partie, in der die Altenberger früh durch Paul Reichör in Führung gingen.

Nach ersten Anpassungen in der Pause und kurz nach der Pause (Osterparty-Chefkellner Jakob Bäuchler erhielt einen Schlag aufs rechte Knie und musste in Minute 53 runter) war es dann Jonathan Altendorfer, der den Spielstand in Minute 66 auf Anfang setzte. Mit seinem fünften Saisontor verbesserte er sich auf Platz 2 der internen Reserve-Torschützenliste und zog mit Thomas Richtsfeld gleich, zudem bedeutete dieser Treffer den Endstand und den ersten Punktgewinn unserer Reservemannschaft im Altenberger Waldstadion nach zuvor vier Niederlagen. In der Tabelle stehen wir weiterhin auf Platz 2, Gallneukirchen liegt nun aber bereits drei Zähler voraus, zudem hat Arnreit punktemäßig mit uns gleichgezogen.

Positiv sei auch erwähnt, dass sich mit Moritz Kohel und Jonathan Altendorfer zwei junge Spieler ab der kommenden Saison fix zu Lembach bekannt haben, zudem waren mit Niklas Höfler, Niklas Hinterleitner, Maxi Cristea und Milad Rasuli wieder einige junge Talente im Einsatz, die wir hoffentlich regelmäßig in der Reserve und später in der KM sehen werden.

Damen:

Im 1. Buch Samuel wird die Geschichte des kleinen Hirtenjungen David erzählt, der den Riesen Goliat mit einem Stein aus einer Steinschleuder besiegt. Symbolisch gesprochen war das Freitagsspiel genau diese Ausgangslage – unsere Damen als David gegen die schier übermächtigen Tabellenzweiten aus St. Stefan als Goliat. Die erste halbe Stunde lief das Spiel auch in den prognostizierten Bahnen: Das mit Abstand beste Offensivteam der Liga zeigte sich kaltschnäuzig vor dem Tor und führte nach 30 Minuten bereits komfortabel mit 0:3. Mit der zweiten Chance im Spiel stellen wir aber plötzlich auf 1:3 und bejubelten den ersten Treffer überhaupt gegen St. Stefan. Nach Flanke von Lena Ilk kann unsere Ex-Torfrau Sabrina Schlagnitweit den Ball nicht festhalten, Laura Schinkinger setzt entscheidend nach, wodurch der Ball zu Hannah Kiesl kommt, die im Fallen rechts unten einschiebt. Pausenstand folglich 1:3.

Unsere Damen waren lange in der Kabine, das Trainerduo Gierlinger/Kalischko dürfte aber die richtigen Worte gefunden haben (welche immer das auch gewesen sind), denn die Fans auf Tribüne und Balkon sahen eine der besten Hälften in der Geschichte des Lembacher Damenfußballs. Von Minute zu Minute kamen wir besser ins Spiel und fanden auch gute Chancen wie durch Laura Kalischko in Minute 55 vor. 15 Minuten später sollte dann der Anschlusstreffer zum 2:3 gelingen. Freistoß knapp außerhalb des Strafraums, Julia Kepplinger legt sich das Spielgerät zurecht und zirkelt den Ball Richtung Torfraueck, Schlagnitweit ist noch dran, der Ball geht aber via linker Innenstange ins Tor.

Die Tabellensituation der beiden Teams war schon längst nicht mehr zu erkennen und knappe zehn Minuten später war die kleine Sensation perfekt. Hannah Kiesl kommt am 16er an den Ball, legt sich die Kugel noch einmal kurz zurecht und zieht Richtung langes Eck ab, wo der Ball wenige Augenblicke später auch einschlägt. In der Nachspielzeit hätte es dann beinahe die große Sensation gegeben. Nach einem Kepplinger-Freistoß kommt wieder mal Hannah Kiesl an den Ball und chippt von der rechten Seite Richtung langes Kreuzeck, wo er aber nur Aluminium berührt und sich um Zentimeter nicht ins Tor reindreht. Ein völlig verdienter Punkt im Derby gegen die haushohen Favoritinnen aus St. Stefan, auf dem nun hoffentlich in den kommenden Wochen aufgebaut werden kann.

Ausblick:

Auch nächste Woche treten wir auswärts an und wir müssen uns erneut in einem Stadion beweisen, in das wir in den letzten Jahren nicht unbedingt gerne gereist sind. Im ersten Freitagsspiel des Jahres fahren wir nach Wartberg und treffen im Raiffeisen Aist Stadion auf die heimische TSU, die aktuell in großen Abstiegssorgen ist und die rote Laterne der Rückrundentabelle hat. Umso motivierte dürften die blau-weißen Heimkicker sein, die Punkte in Wartberg zu lassen. Nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge wollen wir aber auch unbedingt das Ruder herumreißen und die drei bzw. sechs Punkte nach Lembach mitnehmen. Gespielt wird am Freitag, 2. Mai um 17:30 (Reserve) + 19:30 (KM).