Kein Mittel gegen Hofkirchner Abwehrbollwerk

Das erste Derby des Jahres war das Aufeinandertreffen von David gegen Goliath – wir reisten als Tabellenzweiter nach Hofkirchen, die Gastgeber waren Tabellenletzter mit nur sechs Punkten. Allen war aber bewusst, dass dieses Spiel alles andere als ein Selbstläufer werden wird, denn Derbys haben eigene Gesetze und die im Vorhinein bereits vermutete defensive Spielweise der TSU kommt unserer Mannschaft nicht entgegen. Genau dies sollte sich auch nach 90 Minuten bewahrheiten.

Hälfte Eins:

Im Vergleich zur Vorwoche wurden einige personelle Umstellungen vorgenommen, Stefan Hinterleitner feierte nach über einem Monat sein Comeback, dafür fehlten Manuel Schmerda (krank) sowie Alexander Mühlparzer (Schambeinentzündung). Auch Andreas Hofer half trotz eigentlichem Karriereende wieder aus und absolvierte das Derby über 90 Minuten.

Wir hatten bei nasskalten äußeren Verhältnissen Anstoß und sofort standen die Gastgeber sehr tief und zogen sich weit in die eigene Hälfte zurück. Nach der 6:0 Auswärtsniederlage in Katsdorf in der Vorwoche war das primäre Ziel von Coach Verlende die Defensive zu stabilisieren. Dafür stand bei den 60ern Oliver Witti als pfeilschneller Innenverteidiger zur Verfügung, der eigentlich auch seine Karriere bereits für beendet erklärt hatte. Wir haben stets Schwierigkeiten wenn uns die nötigen Räume fehlen um unser Spiel aufzuziehen und so entwickelte sich früh ein äußerst chancenarmes Spiel, bei dem wir den Ball kontrollierten und die TSU sich aufs schnelle Umschaltspiel konzentrierte.

Den ersten Abschluss haben noch die Hofkirchner durch den offensiv am auffälligsten Angreifer Nico Mairhofer, unser erster Abschluss wurde erst in Minute 14 notiert. Nach einem Freistoß von Edhem Seperovic kommt Stefan Hinterleitner in der Nähe des linken Strafraumecks zum Abschluss, der 15-jährige Schlussmann der Hofkirchner Jan Zinöcker hat den Ball bei seinem KM-Debüt sicher. Eine Minute später kommt der Lochpass auf Jakob Pechmann, seinen Schuss kratzt Oliver Witti von der Linie, hier wurde aber in der Entstehung der Szene bereits auf Abseits entschieden. Heiß her gings dann nur mehr am Griller und im Leberkäse-Ofen, bis zur Pause kontrollierten wir mit viel Ballbesitz die Partie, konnten aber genauso wenig wie die Gastgeber Chancen kreieren.

Hälfte Zwei:

Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehört dann uns, wir hatten drei Chancen, die aber allesamt nichts einbrachten. Zunächst wird nach Hofer-Flanke ein Schuss von Patrick Schürz zur Ecke geblockt, nach Lupfer von Stefan Hinterleitner in den Lauf von Bernhard Timpner kommt dieser nicht zum Abschluss, zudem prüft Stefan Hinterleitner Jan Zinöcker mit einem Schuss Richtung langes Kreuzeck. Wie schnell man in einer solchen Partie aber auch in Rückstand geraten kann hätte beinahe die 52. Minute gezeigt. Max trifft nach einem Rückpass den Ball nicht richtig und dieser fällt am 16er wieder herunter, wir klären nicht konsequent genug und Nico Mairhofer zieht einfach mal ab, Max ist aber mit einer Glanzparade zur Stelle.

Dann wurde es wieder eher ruhiger am mit 250 Zuseherinnen und Zusehern gefüllten Sportplatz in Hofkirchen. In Minute 68 kann sich Goalie Zinöcker erneut auszeichnen, als er einen strammen Seperovic-Freistoß über die Latte lenkt, zwei Minuten später ist er bei einem Flachschuss von Stefan Schürz zur Stelle. Hofkirchen wurde je länger das Spiel dauerte immer defensiver, in den Schlussminuten standen unsere Innenverteidiger fast immer in der gegnerischen Hälfte, bis auf eine einzige Aktion in der Nachspielzeit strahlten wir aber keine Offensivgefahr mehr aus. In Minute 92 war es Edhem Seperovic, der aus relativ großer Distanz abzog, der Ball wurde am nassen Rasen immer schneller und geht an die linke Stange, Zinöcker hält im Nachfassen den Punkt fest, der bei den Gastgebern wie ein Sieg bejubelt wurde.

Fazit:

Es war das erwartet enge Spiel gegen einen defensiv kompakt stehenden Gegner. Gratulation an dieser Stelle an die gesamte Hofkirchner Mannschaft, vor allem auch an den jungen Debütanten Jan Zinöcker im Tor, der bei seinem ersten Auftritt fehlerfrei blieb. Unsere dieses Mal etwas dünnere Personaldecke in der KM verhinderte weitere Wechselmöglichkeiten, vor allem Kreativgeist Manuel Schmerda wurde im Zentrum vermisst. Hoffentlich kann sich unser Trainerteam aber dennoch die ein oder andere Idee mitnehmen, dann kommende Woche wartet mit der Union Arnreit ein oftmals ähnlich spielender Gegner.

Reserve:

Vor allem die erste Hälfte gegen das Tabellenschlusslicht war ein Abbild der ersten Hälfte des Spiels gegen Schweinbach, wir fanden nur schwer ins Spiel, unser Comebacker Christian Anreither ließ zudem einige sehr gute Chancen aus. Ein unhaltbar abgefälschter Schuss von David Wögerbauer in Minute 35 vom 16er brachte uns aber immerhin die Pausenführung. Die bunt zusammengewürfelte Hofkirchner Reserve mit vielen jungen Spielern und einigen Aushilfskräften hielt lange gut mit, ehe ein Doppelschlag in Minute 79 und 80 die Träume auf den Ausgleich platzen ließ.

Doppeltorschütze war dabei Christian Anreither (Achtung: Im offiziellen Spielbericht sind die Torschützen falsch eingetragen), der nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Comeback gab und seinen 2-Tore Schnitt von Saisonbeginn gleich fortsetzte. Beim Tor zum 0:3 gehört aber ein Großteil des Tores auch Jonathan Altendorfer. Unsere Nachwuchshoffnung brachte unmittelbar nach Anstoß Tormann Prechtl nach einem Rückpass in Bedrängnis, wodurch Christian Anreither in der Folge den Ball nur mehr im quasi leeren Tor unterbringen musste. Wir bleiben damit weiterhin vier Punkte vor unserem ersten Verfolger aus Gallneukirchen Tabellenführer.

Damen:

Auch beim Spiel unseres Damenteams gab es am Freitagabend keine Tore zu sehen, die Partie gegen die Mitaufsteigerinnen der SPG Aschach/St. Ulrich/Ternberg endete 0:0. Positiv war vor allem die erste Hälfte, in der wir deutlich mehr Akzente setzen konnten als unsere Gegnerinnen, die größte Chance war dabei ein Freistoß von Alina Mairhofer aus dem linken Halbfeld, der aber nur die Querlatte streifte. Mit Beginn der zweiten Hälfte wurden unsere Gäste deutlich aktiver und fanden besser ins Spiel, mit viel Einsatz und unter mehreren Krämpfen wie bei Ronja Schlager und Julia Peer wurde aber das 0:0 und der somit siebte Saisonpunkt gesichert. Größte Chance unserseits im zweiten Durchgang war ein Abschluss von Hannah Kiesl, der aber über das lange Kreuzeck hinweg ging. Auffallend auch der gute Schiedsrichter Roland Kaiser, der mit einigen flotten Sprüchen („Du hast ah Leiwal, sie hat ah Leiwal, brauchts euch ned drum streiten“) das Spiel zudem bereichere.

Ausblick:

Nächste Runde wartet bereits das nächste Derby, wir treffen zu Hause auf die Sportunion Arnreit. Dort erleben wir hoffentlich kein Deja-Vu, denn die Spielweise der Schwarz-Orangenen war in der Vergangenheit oft sehr ähnlich wie jene von Hofkirchen gestern. Unsere nächsten Gäste agieren ebenfalls oft aus einer kompakten Defensive heraus und lauern auf ihre Chancen im Konter. Auf eigener Anlage hoffen wir aber natürlich auf den ersten Derbysieg 2025. Gespielt wird am Samstag, 5. April um 14:30 (Reserve) +16:30 (KM).